26. Oktober 2020

Carsten Klude über Growth- und Value-Aktien

Zu den verschiedenen Investitionsphilosophien gehören der Value- sowie der Growth-Ansatz. In der jüngsten Vergangenheit hatte letzterer gegenüber ersterem klar die Nase vorn. Da lohnt sich eine Bestandsaufnahme. „Der Traum eines jeden Anlegers ist es zunächst einmal, Aktien möglichst billig zu kaufen“, sagt Carsten Klude, Chefvolkswirt von M.M.Warburg & CO, im Interview mit der Börse Stuttgart.

Beim Value-Ansatz suchen Investoren in ihrer Anlagestrategie gezielt nach unterbewerteten Aktien. Der wohl bekannteste Anhänger dieses Ansatzes ist Warren Buffet. Doch anders als Buffet verfügen die meisten Privatanleger nicht über ein Heer von Experten, die sich mit den einzelnen Titeln und deren Performance auseinandersetzen. Ein probates Mittel für den kleinen Investor sei jedoch, wenn er sich die Zusammensetzung der großen Indizes wie den MSCI anschaut. „Schwieriger wird es, wenn man Aktien kaufen will, die nicht jeder kauft“, betont Klude. „Dann muss man in die Bilanzanalyse bzw. in die Unternehmensanalyse einsteigen. Wir sprechen hier vom Unternehmensresearch. Das ist aber aufwendig und kostet vor allem viel Geld und Zeit. Man benötigt viele Datenbanken und vor allem sehr gute Analysten“, betont Carsten Klude. Für viele kleinere Anleger ist dies jedoch keine Option.


Anders als beim Value-Ansatz weisen Growth-Aktien tendenziell ein hohes Wachstum bzw. ein höheres Kurs-Gewinn-Verhältnis auf. Wer diese Titeln im Fokus habe, achte weniger auf den aktuellen Buchwert, sondern berücksichtige das zukünftige Gewinnsteigerungspotenzial, erläutert Klude.

Was für oder gegen die jeweilige Investitionsphilosophie spricht, erläutert der Chefvolkswirt in diesem Interview.