Presse
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Hamburg
24. April 2019

Warburg Bank geht stabil in die Zukunft

  • Konsolidierungs- und Fokussierungsprozess erfolgreich
  • ŸDeutlicher Anstieg der Kapitalquoten
  • Komfortable Erfüllung aller aufsichtsrechtlichen Kapitalanforderungen
  • Verwaltungsaufwand erheblich reduziert
  • Assets under Management von EUR 39,3 Mrd. auf 62,2 Mrd. gestiegen
  • Ergebniszahlen durch MiFID II und Niedrigzinsumfeld belastet


Die Warburg Bank hat das Geschäftsjahr 2018 zufriedenstellend abgeschlossen und den Jahresabschluss in der Hauptversammlung festgestellt. In einem herausfordernden Marktumfeld ist es gelungen, die Kapitalquoten deutlich zu verbessern und die Kosten erheblich zu reduzieren. Alle Kapitalanforderungen erfüllt die Warburg Bank komfortabel. Hierzu hat wesentlich der vor vier Jahren begonnene Konsolidierungs- und Fokussierungsprozess beigetragen, der 2018 abgeschlossen wurde.

Joachim Olearius, Sprecher der Partner, betont: „Mit unserem Konsolidierungs- und Fokussierungsprozess haben wir die Stabilität der Warburg Bank weiter gestärkt und ihr für die Zukunft gleichzeitig eine hohe Flexibilität gegeben. Die Bedürfnisse unserer Kunden können wir jetzt noch schneller, individueller und bei geringeren Kosten erfüllen. Außerdem können sich unsere Kunden darauf verlassen, auch weiterhin ein umfassendes Leistungsangebot von einer unabhängigen Privatbank zu erhalten, die von einem privaten Gesellschafterkreis geführt wird.“

In den vergangenen Jahren hat die Warburg Bank Unternehmenseinheiten im Ausland veräußert, mehrere Tochtergesellschaften verschmolzen und interne Prozesse und Systeme optimiert. 2018 stand die Integration der NORD/LB Asset Management AG sowie eine noch stärkere Ausrichtung der Kerngeschäftsfelder auf die Erfüllung von aktuellen und zukünftigen Kundenbedürfnissen im Fokus.

Die Integration der NORD/LB Asset Management AG ist bereits weit vorangeschritten. Sie firmiert heute unter Warburg Invest AG und wird schrittweise mit den Aktivitäten der Warburg Invest Kapitalanlagegesellschaft mbH zusammengeführt.

2018 wurde unter Leitung des verantwortlichen Partners Dr. Peter Rentrop-Schmid das Kerngeschäftsfeld Private Banking neu gegliedert. Ziel war es, möglichst früh den zukünftigen Anforderungen einer intensiven individuellen Betreuung gerecht zu werden. Hierzu wurde die Beratung beispielsweise durch die Einrichtung des Kompetenzzentrums „Advisory Office“ gestärkt. Es bündelt die Expertise von Sektorspezialisten und erfahrenen Beratern aus den Bereichen Private Banking und Asset Management. Im Bereich Corporate Banking wurden im vergangenen Geschäftsjahr die Mitarbeiter an allen Standorten unter einer Leitung in Hamburg zusammengefasst. Firmen- und Schifffahrtskunden werden so kompetent vor Ort betreut. Im Segment der Schiffsfinanzierung gelang es der Bank, sich gegen den Branchentrend zu stellen und eine erfreuliche Anzahl an Transaktionen mit Kunden umzusetzen. Größere Nachfrage besteht außerdem nach Beratung und Strukturierung von Finanzierungen. Ein neu aufgelegter Kreditfonds öffnet den Weg für professionelle Kunden, an dieser Assetklasse zu partizipieren. Im Bereich des Bestandskreditgeschäftes konnte ein erheblicher Teil des Schiffskreditportfolios zu guten Konditionen verkauft werden.

Mit Wirkung zum 1. Dezember 2018 wurde Patrick Tessmann zum Partner berufen. Er verantwortet das Investment Banking und bringt mit seiner Expertise sowie seinen über Jahrzehnte gewonnenen Kontakten insbesondere das Mittelstandsgeschäft der Bank voran. Fast zeitgleich verstärkte sich die Bank im neuen Bereich Markets and Institutional Banking, der das bisherige Sales und Trading sowie die Betreuung institutioneller Kunden umfasst. Für die Leitung des Bereichs konnte Henry Werkmeister gewonnen werden.

Viele in 2018 durchgeführte Verbesserungen im Bereich der IT bereiten den Weg für die immer weiter fortschreitende Digitalisierung der internen Prozesse und Kundenangebote. Zugleich wurde im vergangenen Geschäftsjahr das digitale Angebot rund um die Digitale Vermögensverwaltung Warburg Navigator sowie die Family-Office-App OWNLY erweitert und mit Blick auf die Gewohnheiten der Nutzer optimiert.

Geschäftsentwicklung

Zum Stichtag belief sich die Bilanzsumme des Konzerns M.M.Warburg & CO Gruppe GmbH auf EUR 5,8 Mrd. nach EUR 7,4 Mrd. im Vorjahr. Die Reduzierung ist in erster Linie auf die Entkonsolidierung der M.M.Warburg & CO Hypothekenbank AG zurückzuführen. Die Bilanzsumme der Warburg Bank hat sich von EUR 5,4 Mrd. auf EUR 5,5 Mrd. geringfügig erhöht.

Die Gesamtkapitalquote aus Konzernsicht ist deutlich auf 16,6 % angestiegen (Vorjahr: 13,1 %). Die Kernkapitalquote verbesserte sich von 10,3 % auf 13,7 %. Auf Ebene der Warburg Bank verbesserte sich die Kernkapitalquote sogar auf 14,0 % (Vorjahr: 12,7 %). Die Entkonsolidierung der M.M.Warburg & CO Hypothekenbank AG spiegelt sich auch in den Eigenmitteln inkl. Ergänzungskapital des Konzerns wider: Sie reduzierten sich von EUR 469,3 Mio. im Vorjahr auf EUR 390,2 Mio. Alle aufsichtsrechtlich gebotenen Kapitalanforderungen erfüllen die M.M.Warburg & CO Gruppe sowie die Warburg Bank komfortabel.

Durch neu gewonnenes Kundenvolumen und die Übernahme der Warburg Invest AG ist das Volumen der Assets under Management im Konzern von EUR 39,3 Mrd. im Vorjahr auf EUR 62,2 Mrd. angestiegen. Das von der Bank als Verwahrstelle treuhänderisch verwahrte Depotbankvolumen wuchs von EUR 21,2 Mrd. im Vorjahr auf EUR 25,1 Mrd. an.

Die Erträge im Fixed-Income-Geschäft wurden nicht zuletzt durch die Neuregelungen im Rahmen von MiFID II belastet. Infolgedessen reduzierten sich die maßgeblich von den Bereichen Private Banking, Corporate Finance sowie Sales und Trading erzielten Provisionen von EUR 175,1 Mio. im Vorjahr auf EUR 121,4 Mio.

Der Zinsüberschuss ging aufgrund des anhaltenden Niedrigzinsumfeldes zurück: Er belief sich auf EUR 45,2 Mio. (Vorjahr: EUR 49,2 Mio.). Aufgrund des schwierigen Marktumfelds gerade zum Jahresende reduzierte sich das Handelsergebnis von EUR 10,5 Mio. im Vorjahr auf EUR 3,9 Mio.

Der Verwaltungsaufwand ist im Vergleich zum Vorjahr mit 25 Prozent erheblich zurückgegangen. Er sank von EUR 229,8 Mio. auf EUR 173,3 Mio. Hierzu beigetragen haben die Entkonsolidierungen der bereits im vorangegangenen Jahr veräußerten Auslandsgesellschaften, geringere Personalkosten sowie ein Rückgang weiterer Verwaltungsaufwendungen – einschließlich der Abschreibungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen. Gestiegen sind dagegen die Kosten für die Risikovorsorge von EUR 3,0 Mio. auf EUR 14,5 Mio. – verursacht insbesondere durch das Schiffskreditgeschäft.

Die insgesamt geringeren Kosten konnten die rückläufigen Erträge und belastenden Faktoren aber nur unzureichend kompensieren: Im Konzern entstand ein Ergebnis von EUR -14,6 Mio., nachdem im Vorjahr ein Ergebnis von EUR 10,0 Mio. erreicht wurde. Das Ergebnis der Warburg Bank fiel von EUR 27,0 Mio. im Vorjahr auf EUR 7,1 Mio. zurück.

Operationelles Risiko

In verschiedenen Medien werden weiterhin haltlose Mutmaßungen und Spekulationen über die Beteiligung von M.M.Warburg & CO an missbräuchlichen Wertpapiergeschäften um den Dividendenstichtag (sog. Cum-Ex-Geschäfte) veröffentlicht. Das Bankhaus hat jedoch in keinem Fall – weder direkt noch indirekt – an einer mehrfachen Erstattung von Kapitalertragssteuern kollusiv mitgewirkt. Dies belegen Gutachten von Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und Anwaltskanzleien. Daher weist die Warburg Bank die erhobenen Vorwürfe weiter entschieden zurück.

Tatsächlich hat M.M.Warburg & CO rechtlich zulässige Aktiengeschäfte vorgenommen, die die Nachteile ausländischer Aktieninhaber infolge der vom EuGH für europarechtswidrig erkannten Dividendenbesteuerung in Deutschland zumindest teilweise ausgleichen sollten. Dabei hat M.M.Warburg & CO stets alle rechtlichen Pflichten eingehalten. Sollte die inländische Depotbank des Aktienverkäufers trotz ihrer Verpflichtung dazu die erhaltene Kapitalertragssteuer nicht abgeführt haben, hätte sie pflichtwidrig gehandelt. Da dies für M.M.Warburg & CO nicht zu erkennen war, hat die Warburg Bank im Dezember 2018 Klage gegen die Depotbank erhoben.

Obwohl die in diesem Zusammenhang von den Finanzbehörden erhobenen Steuerforderungen als nicht gerechtfertigt angesehen werden, wurde 2017 eine Rückstellung gebildet, die etwaige finanzielle Risiken vollständig abdeckt. In jedem Fall stehen die Gesellschafter voll hinter der Bank.

Ausblick

Auch das Geschäftsjahr 2019 wird für die deutsche Kreditwirtschaft ein herausforderndes Jahr. Die politischen Ereignisse weltweit bergen zahlreiche Unsicherheiten und bremsen einen Aufwärtstrend. Der weltweite Wirtschaftsmotor ist jüngst ins Stottern geraten. Insbesondere politische Faktoren wie drohende Handelskriege oder die Möglichkeit eines ungeordneten EU-Austritts Großbritanniens verunsichern die Märkte. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Prognose für das Wachstum der weltweiten Wirtschaftsleistung auf 3,5 % gesenkt. Für Deutschland erwarten die Ökonomen nur circa ein Prozent Wachstum. Eine Veränderung der Leitzinsen im europäischen Wirtschaftsraum ist nicht abzusehen, so dass sich Banken und Anleger weiterhin auf minimale Zinserträge einstellen müssen.

Joachim Olearius: „Die verschärften Wettbewerbsbedingungen, das überregulierte Geschäftsumfeld oder die fortschreitende Technisierung des Bankgeschäfts werden unseren Arbeitsalltag auch in den kommenden zwölf Monaten prägen. Gesellschaft und Politik stecken mitten im Wandel. Diese Situation erfordert eine besondere Anpassungsfähigkeit, zugleich aber auch Stabilität und Unabhängigkeit. Wir haben bewiesen, dass wir diese Eigenschaften haben.“

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