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Hamburg
14. September 2011

Konjunktur- und Kapitalmarktausblick von M.M.Warburg & CO – Aktien sind nur optisch billig

- Deutsches BIP-Wachstum fällt 2012 auf gut 1%
- Inflation sinkt in der Eurozone bald wieder unter 2%
- Zinssenkung der EZB im nächsten Jahr um 50 Basispunkte erwartet
- Gewinnschätzungen für Aktien vor massiver Korrektur
- Aktienquote stark reduzieren
- DAX-Ziel für Jahresende bei 5.350 Punkten
 
Die Konjunkturexperten des Bankhauses M.M.Warburg & CO trauen Deutschland im nächsten Jahr nur noch ein Wirtschaftswachstum von gut 1% zu. „Da die deutsche Wirtschaft überdurchschnittlich stark von der Produktion und vom Außenhandel abhängt und somit besonders zyklisch ist, wird das Wachstum deutlich abflachen“, sagte Chefvolkswirt Carsten Klude bei einem Pressegespräch in Frankfurt. Zwar sei weltweit eine Abschwächung der Wachstumsdynamik zu beobachten, Europa sei aber besonders stark betroffen. Die Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe deuteten darauf hin, dass für alle Länder der europäischen Peripherie die Wahrscheinlichkeit einer Rezession bei mindestens 50% liege.
 
Mit dem Nachlassen der konjunkturellen Dynamik zeichne sich in der Eurozone auch ein Rückgang der Inflationsraten ab. Schon Ende des Jahres dürfte die Inflationsrate nach Einschätzung der Ökonomen von M.M.Warburg & CO wieder unter der Marke von 2% liegen. „Für 2012 erwarten wir sogar eine durchschnittliche Inflationsrate in Höhe von 1,5%“, sagte Klude. „Die EZB wäre somit falsch beraten, wenn sie die Geldpolitik weiter straffen würde. Wir halten es durchaus für möglich, dass die EZB im kommenden Jahr ihre beiden Zinserhöhungen aus 2011 rückgängig machen und den Leitzins wieder auf 1% senken wird.“
 
Noch nicht auf eine Erholung setzen
 
In einem Umfeld schwächerer Konjunkturdaten und steigender Risiken halten es die Kapitalmarktexperten von M.M.Warburg & CO für zu riskant, schon jetzt auf eine baldige Erholung am Aktienmarkt zu setzen. „Im Gegenteil, der Aktienanteil im Portfolio sollte weiterhin sehr niedrig gehalten werden, um Risiken zu begrenzen“, sagte Chief Investment Officer Christian Jasperneite. Für die verbleibenden Aktienanteile favorisiert die Bank regional Japan und die USA, weil die Schuldenproblematik aktuell vor allem in Europa zu weiteren Verwerfungen führen könne.
Aktien seien zwar optisch billig, aber die Gewinnerwartungen für 2012 zu hoch. „Wenn die aktuellen Gewinnschätzungen belastbar wären, spräche alles für den Kauf von Aktien“, sagte Jasperneite. „Leider muss man aber davon ausgehen, dass in den nächsten Wochen und Monaten die Gewinnschätzungen massiv korrigiert werden.“ Käme es nur zu einem normalen zyklischen Abschwung, wären Aktien fair bewertet, im Falle einer Rezession wären dagegen weitere Kursverluste wahrscheinlich.
 
Für den DAX prognostiziert Jasperneite einen Korridor zwischen 4.400 und 5.700 Punkten für den weiteren Jahresverlauf und ein Ziel von 5.350 Punkten bei Jahresultimo.
 
Kurzlaufende Unternehmensanleihen favorisiert
 
Nach Einschätzung der Kapitalmarktexperten von M.M.Warburg & CO ist das „Japan-Szenario“ für Bundesanleihen immer noch gegeben. Angesichts sinkender Inflationsraten und einer schwächeren Konjunktur könnten die Renditen von Staatsanleihen bester Bonität weiter fallen. „Sollte sich jedoch die Einführung von Euro-Bonds andeuten, wäre diese Einschätzung hinfällig“, erklärte Jasperneite. Allerdings lägen die Renditen bereits auf einem Rekordtief, so dass der Zukauf von Staatsanleihen derzeit nur mit dem Ziel erfolgen könne, Kursgewinne zu erzielen. Übergewichten würden die Kapitalmarktexperten der Bank Unternehmensanleihen mit guter Bonität und kurzer Restlaufzeit.
 
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