Konjunktur & Strategie
30. September 2021

Die Ruhe vor dem Sturm?

Nach den deutlichen Kursgewinnen in den ersten beiden Quartalen dieses Jahres ist es an fast allen Aktienmärkten in den vergangenen Wochen zu einer Konsolidierung gekommen. Vor allem der September wurde seinem Ruf als schwieriger Börsenmonat erneut gerecht. In den vergangenen drei Monaten hat die Delta-Variante des Coronavirus insbesondere in Asien zu einer zunehmenden Zahl von Neuinfektionen geführt, aber auch vielen anderen Ländern blieb das Coronavirus ein wichtiger Einflussfaktor, der zu Bremsspuren bei den wirtschaftlichen Aktivitäten führte. Zudem wirkten sich die anhaltenden Lieferprobleme bei wichtigen Vorleistungsgütern, hohe Energie- und Transportkosten sowie der Fachkräftemangel negativ auf die Konjunktur aus. 

Trotz des schwierigeren Fahrwassers, in das die Aktienmärkte in den vergangenen Wochen geraten sind, beurteilen wir die Aussichten für die Aktienanlage weiterhin als gut, da der Wirtschaftsaufschwung weitergeht. Obwohl die Inputkosten für viele Firmen gestiegen sind, scheinen uns die Gewinnerwartungen immer noch zu vorsichtig zu sein. Die vor der Tür stehende Berichtssaison für das dritte Quartal wird darüber Aufschluss geben, wie valide dieses Argument ist. Zudem bleibt die Geldpolitik expansiv und das allgemeine Kapitalmarktzinsniveau niedrig. Das bedeutet aber, dass eine echte Alternative zu Aktien weiterhin fehlt. Trotz aller kurzfristiger Bedenken spricht somit vieles für eine Fortsetzung der guten Aktienmarktentwicklung. Von daher halten wir in den kommenden Monaten beim DAX einen Indexstand von 17.000 Punkten für erreichbar, der S&P 500 sollte sich Richtung 5.000 Punkte bewegen. Vorsicht ist geboten, wenn sich die nächste Rezession ankündigt oder die Geldpolitik restriktiver wird. Beides ist momentan nicht in Sicht.