28. April 2020

Carsten Klude erläutert Hintergründe zum Absturz des Ölpreises

Jüngst sind die Ölpreise so stark abgestürzt, dass sie gar ins Minus drehten. Erstmals seit Menschengedenken mussten Ölproduzenten den Käufern etwas bezahlen, damit diese das Öl abnahmen. Auch das sei eine Folge der Coronakrise, so Carsten Klude, Chefvolkswirt bei M.M.Warburg & CO: „Sie hat dazu geführt, dass die Nachfrage nach Öl und Ölprodukten massiv eingebrochen ist." Das Angebot konnte sich nicht schnell genug an die sinkende Nachfrage anpassen, sodass die Lagerkapazitäten mittlerweile so gut wie ausgeschöpft sind.

„Das sollte aber kein Dauerzustand sein. Denn wenn man davon ausgeht, dass die Wirtschaft langsam wieder anläuft, dann wird sich auch die Nachfrage insgesamt wieder berappeln", prognostiziert der Experte. Er rechnet mit Barrelpreisen zwischen 25 und 30 US-Dollar bis zum Jahresende. Dennoch: „Gerade in den USA, wo die Öl-Unternehmen sehr stark schuldenfinanziert sind, wird es wahrscheinlich dazu führen, dass wir eine Reihe von Unternehmenspleiten sehen werden." Wie sich diese Situation weiterentwickeln könnte und ob sich daraus ein guter Einstieg für Anleger ergibt, erfahren Sie in diesem Video.