29. August 2022

Carsten Klude im Aktionärs-TV: „Für die US-amerikanische Notenbank hat es höchste Priorität, die Inflation schnell unter Kontrolle zu bekommen“

Mit Spannung blickten Konjunktur-Experten und Börsianer am vergangenen Wochenende auf das jährliche Treffen der Notenbanker im US-amerikanischen Jackson Hole. Im Fokus dabei die Rede des Präsidenten der US-amerikanischen Notenbank (FED) Jerome Powell, der sich gegen eine verfrühte Lockerung der Geldpolitik aussprach. Vielmehr kündigte er weitere Zinsschritte an und stimmte die Märkte auf einen langen Kampf gegen die ausufernde Inflation ein. Doch wie könnten diese Maßnahmen konkret aussehen? 

„Aktuell wird gerätselt, ob es in Amerika einen sehr hohen Zinsschritt in Form von 75 Basispunkten oder nur einen von 50 Basispunkten, der bereits eine gewisse Entspannung signalisiert, geben wird“, sagt Carsten Klude, Chefvolkswirt von M.M.Warburg & CO, im Interview mit Der Aktionär-TV.

Der Experte jedenfalls rechnet mit einem Zinsschritt von 75 Basispunkten. „Für die Notenbank hat es derzeit höchste Priorität, die Inflation schnell unter Kontrolle zu bekommen. Auch weil man bislang keine großen Erfolge vorweisen kann.“ Zwar sei die Inflationsrate in den USA mittlerweile etwas gesunken und die Rohstoffmärkte signalisierten, dass der Preishöhepunkt überschritten sei. Dennoch sei die Lage am Arbeitsmarkt weiter angespannt, so der Experte. Auch gibt es bereits Anzeichen für eine Lohn-Preis-Spirale. 

Und in der Eurozone? Die Aussicht auf eine zweistellige Inflationsrate im Herbst setzt die Europäische Zentralbank massiv unter Druck. 
Welche Maßnahmen sie voraussichtlich ergreifen wird und was das für Anlegende bedeutet, erfahren Sie im Video.