2. September 2021

Stoppen steigende Zinsen den Lauf von Growth-Aktien?

Value- oder Growth-Aktien? Das ewige Duell der Anlagestrategien nimmt wieder Fahrt auf. Zwar haben in den letzten 10 Jahren Growth-Aktien (Wachstum) tendenziell eine bessere Performance als Value-Aktien (Wert) gezeigt, jedoch erfahren letztere derzeit wieder Aufwind. Wie kommt’s?  

„Einer der Gründe für die bislang bessere Performance von Growth-Aktien sind die Zinsen, die in den letzten Jahren im Trend etwas gefallen sind“, sagt Dr. Christian Jasperneite, Chief Investment Officer bei M.M.Warburg & CO. Denn fallende Zinsen bieten den Vorteil, dass der Barwert eines Unternehmens, sprich die Summe der zukünftigen Gewinne, steigt, weil der Diskontsatz abnimmt. Der Experte ergänzt: „Gerade bei Growth-Aktien schlägt es besonders positiv durch, wenn der Zins fällt, weil der Barwert dann noch einmal einen richtigen Turbo gegenüber Value-Aktien bekommt, wo der Anstieg der zukünftigen Gewinne nicht so massiv ausfällt.“

Doch neben den Zinsen hat auch das Thema ESG, also nachhaltiges Investieren, erheblichen Einfluss auf die Performance von Growth-Aktien. „In den letzten Jahren sind Milliardenbeträge in den Bereich ESG geflossen. Schaut man, welche Aktien eher ESG-konform sind und somit bessere Ratings von den Agenturen bekommen, fällt auf, dass hier deutlich mehr Growth- als Value-Aktien zu finden sind“, so Jasperneite. Folglich hat dieser Geldfluss zusammen mit dem fallenden Zinsen dazu geführt, dass der nachhaltige Trend – eine bessere Performance von Growth-Aktien – anhält. 

Doch was die derzeit steigende Inflationsrate für diesen nachhaltigen Trend bedeutet und wie sich Anleger nun verhalten sollten, erfahren Sie im Video.