27. August 2020

Tech-Aktien: Droht eine zweite Dotcom-Blase?

Viele Aktien insbesondere aus dem Technologiebereich werden an den Märkten momentan überraschend hoch bewertet. Dr. Christian Jasperneite, Chief Investment Officer bei M.M.Warburg & CO, sieht einen klaren Grund für diese Entwicklung: "Das hängt damit zusammen, dass die Zinsen sehr niedrig bzw. negativ sind und es kaum alternative Investitionsmöglichkeiten gibt." Viele Technologieunternehmen profitieren darüber hinaus von Netzwerkeffekten, so Dr. Jasperneite: "Immer dann, wenn ein Kunde dazukommt, profitieren sie nicht linear, sondern überproportional. Einige Unternehmen nehmen hier quasi schon eine Monopolstellung ein."

Könnten diese außergewöhnlichen Bewertungen nicht wie Anfang 2000 eine Internetblase hervorrufen, die irgendwann platzt? Der Finanzexperte sieht einige Parallelen, aber auch einen entscheidenden Unterschied: "Damals war in der Bewertung ganz viel Hoffnung. Ich würde sagen, jetzt steckt viel mehr Substanz im Markt. Die Unternehmen liefern nun das, was man im Jahr 2000 nur erhofft hatte."

Ob und wann eine Blase platzt, lasse sich nicht voraussagen. "Man kann feststellen, dass Märkte manchmal jahrelang überbewertet sind. Trotzdem steigen sie immer weiter", so der Volkswirt. Warum diese Bewertungen dennoch wichtig sind, erklärt Dr. Christian Jasperneite im Video.