Konjunktur & Strategie
11. Juni 2021

Welche Anlageformen schützen vor Inflation?

Die derzeit größte Sorge vieler Anleger ist die Rückkehr höherer Inflationsraten. So verzeichnete beispielsweise die USA im Mai eine Preissteigerungsrate von 5,0 Prozent im Jahresvergleich und Deutschland eine von 2,5 Prozent. Vor diesem Hintergrund drängt sich Anlegern die Frage auf, welchen Einfluss steigende Preise auf die reale Wertentwicklung ihrer Portfolios haben und welche Assetklassen einen Inflationsschutz bieten. Verspricht die Anlage in Gold wirklich einen Schutz vor Inflation, und wie schneiden klassische Anlageformen wie Aktien oder Anleihen ab?

Eine erste Einschätzung zur Beantwortung dieser Fragen bietet ein Blick in die Vergangenheit und insbesondere die Analyse der Sensitivität einzelner Assetklassen gegenüber Preissteigerungen sowie ihre Verlässlichkeit, reale Wertzuwächse in Zeiten hoher Inflation zu erzielen. Eine Assetklasse mit geeignetem Inflationsschutz sollte eine gleichlaufende Bewegung von Realrendite und Inflationsrate aufweisen. Eine häufig verwendete Sensitivitätskennzahl stellt das „Inflationsbeta“ dar, das mit Hilfe einer Regression von Inflationsraten auf die Realrenditen berechnet wird. Wertet man die Realrenditen basierend auf einer Haltedauer von einem Jahr für verschiedene Assetklassen aus den USA über einen Zeitraum von Januar 1974 bis März 2021 aus, ergibt sich ein sehr heterogenes Bild: Während klassische Assetklassen wie Aktien (S&P 500 Index) oder Anleihen (US-Staats- und Unternehmensanleihen) ein negatives Inflationsbeta aufweisen, stechen Gold und Rohstoffe mit einem positiven Inflationsbeta hervor. Börsengehandelte Immobilienaktien (REITs) positionieren sich mit einem leicht negativen Inflationsbeta dazwischen.