Konjunktur & Strategie
30. April 2021

Wie im echten Leben: Warum bei Aktien eine extreme Schnäppchenjagd wenig bringt

Der Hang zur Schnäppchenjagd scheint ein allgemeines menschliches Phänomen zu sein. Allerdings zeigt die leidvolle Erfahrung, dass Schnäppchen nicht immer das halten, was sie versprechen. Zu oft entpuppen sich vermeintlich günstige Einkäufe im Nachhinein als Fehlentscheidung, da nicht nur der Preis, sondern auch die Qualität niedrig war. Bei einer langfristigen Perspektive können dann günstige Einkäufe nicht selten sogar richtig teuer werden. Doch gilt diese Erfahrung auch für den Aktienmarkt? Auch der Aktienmarkt ist voll von Schnäppchenjägern, die nach günstigen Einstiegsmomenten suchen. So sind auch heute noch alle Anhänger des Value-Investmentstils letztlich immer auf der Suche nach einem Unternehmen, das einen Dollar wert ist, aber nur 50 Cent kostet, um an dieser Stelle den Gottvater des Value-Investings, Benjamin Graham, zu zitieren. 
Aber während dieser Ansatz zu Zeiten eher noch ineffizienter Märkte durchaus seinen Charme hatte (das Zitat stammt aus den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts), muss doch die Frage erlaubt sein, ob diese Arbeitshypothese auch heute noch ihre Berechtigung hat.